Gesundheitswissen to go

...klar verständlich, für Dich!

Nahrungsmittelunverträglichkeiten, Intoleranz oder Allergie?

Mode, Mythos oder echte Last?

06.10.2025 26 min

Zusammenfassung & Show Notes

Willkommen bei Gesundheitswissen to go – klar, verständlich, für dich!

Ich bin Julia Kaser, Heilpraktikerin, und in diesem Podcast erkläre ich dir medizinische Themen endlich so, dass sie Sinn machen.

Wir sprechen hier über alles, was bei Ärzt:innen oft zu kompliziert oder gar nicht richtig erklärt wird – von Blutwerten und Fachbegriffen bis hin zu Darm, Hormonen, Psyche und Kinderwunsch.
Denn wir alle haben ein Recht auf Wissen, Verständnis und echte Aufklärung über unseren Körper.
Mein Ansatz: Ich ziehe die Fäden zusammen und schaue auf das Gesamtbild deiner Gesundheit – Beschwerden werden nicht isoliert betrachtet, sondern im Zusammenhang erklärt.

So bekommst du komplexe Medizin klar, verständlich und praxisnah, mit Beispielen und Tipps, die du wirklich im Alltag nutzen kannst.

👉 Gesundheitswissen to go – dein Podcast, damit Gesundheit für dich endlich verständlich wird.

🌱 Nahrungsmittelunverträglichkeiten – Mode, Mythos oder echte Last?

  • Du isst eine Lasagne – und drei Tage später hast du Migräne.
  • Ein Glas Rotwein – und dein Herz rast.
  • Die Zucchini, die dir gestern noch gutgetan hat, macht dir heute Bauchweh.
Kennst du das? Viele Menschen leben mit solchen Beschwerden – und trotzdem zeigen ärztliche Tests nichts Auffälliges. In dieser Folge schauen wir genau hin:

🔍 Was unterscheidet Allergien, Intoleranzen und Nahrungsmittelunverträglichkeiten wirklich?
🧠 Wie spielen Histamin, Leaky Gut, Stress und Nährstoffmängel zusammen?
📊 Warum einfache IgG-Tests oft nur Paniklisten produzieren – und wie man echte Trigger erkennt.

Mit anschaulichen Vergleichen – vom Türsteher im Club bis zu den 500 WhatsApp-Nachrichten – verstehst du, warum dein Körper manchmal scheinbar unlogisch reagiert.

Und das Beste: Du bekommst einen klaren 12-Wochen-Fahrplan – realistisch, alltagstauglich und ohne Ersatzprodukt-Falle. Damit kannst du dein Essen wieder entspannter genießen und Schritt für Schritt Vertrauen in deinen Körper zurückgewinnen.

✨ Diese Folge ist für dich, wenn du endlich verstehen möchtest, warum dein Körper so reagiert, und wie du selbst aktiv etwas verändern kannst – ganz ohne Angst und ohne starre Diäten.

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ℹ️ Dieser Podcast dient der allgemeinen Information und Aufklärung.
Er ersetzt keine medizinische Beratung, Diagnose oder Behandlung. Bei gesundheitlichen Fragen wende dich bitte an eine Ärztin, einen Arzt oder eine Heilpraktikerin.

Transkript

(Transkribiert von TurboScribe.ai. Upgrade auf Unbegrenzt, um diese Nachricht zu entfernen.) Gesundheitswissen to go, dein Podcast, wenn du medizinische Themen endlich so verstehen willst, dass sie Sinn machen. Ich bin Julia Kasa, Heilpraktikerin und ich erkläre dir alles, was für deine Gesundheit wichtig ist. Von Darm und Hormonen über Zyklus, Kinderwunsch und Wechsellehre bis hin zu Psyche, Stress und modernen Krankheitsbildern. Du bekommst hier komplexe Medizin einfach erklärt mit klaren Beispielen und praktischen Tipps, die du sofort im Alltag anwenden kannst. So verstehst du deinen Körper besser und kannst deine Gesundheit selbst in die Hand nehmen. Also zurück ins Zentrum, zu dir, lass uns starten. Willkommen zurück zu einer neuen Podcast-Folge. Schön, dass du wieder dabei bist. Stell dir einmal vor, du gehst nach Feierabend in den Supermarkt, du bist müde, du hast Hunger und du willst eigentlich nur schnell etwas Gutes kaufen. Und dann schauen dich diese Etiketten an. Glutenfrei, Laktosefrei, Zuckerfrei, Vegan, Histaminarm. Und du fragst dich, brauche ich das eigentlich auch oder ist das nur Marketing? Für manche Menschen sind Nahrungsmittelunverträglichkeiten tatsächlich nur ein Trend, ein Lifestyle. Für sehr viele andere sind sie allerdings Alltag. Alltag heißt Bauchschmerzen nach dem Essen, Kopfschmerzen ohne ersichtlichen Grund, Hautjucken, blayerne Müdigkeit oder Herzrasen nach einem Glas Rotwein. Und das, obwohl alle Tests beim Arzt unauffällig sind. Wie passt das zusammen? Genau darum soll es heute gehen. Wir räumen einfach mal richtig auf. Du lernst in dieser Folge, was der Unterschied zwischen Allergie, Unverträglichkeit und Intoleranz ist. Du wirst verstehen, warum dieselbe Zucchini heute Ärger machen kann und morgen völlig problemlos ist. Und wir schauen uns an, wie Stress, Schlaf und Nährstoffe das Ganze verstärken. Und am Ende bekommst du einen alltagstauglichen, realistischen Fahrplan für 12 Wochen ohne Ersatzproduktfalle und ohne Paniklisten. Also atme einmal tief durch, es wird klar, freundlich und machbar. Ja, Unverträglichkeiten wirken im Moment, als seien sie plötzlich überall. Und zwei Dinge sind gleichzeitig wahr. Die Lebensmittelindustrie nutzt solche Trends gnadenlos, um mehr zu verkaufen. Denn frei von lässt sich hervorragend vermarkten. Aber gleichzeitig gibt es eben wirklich viele Menschen, deren Körper aktuell bestimmte Lebensmittel nicht mehr gut verarbeiten können. Und das hat nichts mit Einbildung zu tun. Stell dir einmal eine typische Alltagsszene vor. Du isst am Montag eine Lasagne und fühlst dich eine Stunde später bleiernmüde. Du schiebst es auf den Rotwein. Drei Tage später hast du Migräne. Kein Mensch würde dann denken, es war die Lasagne vom Montag. Genau da beginnt das Missverständnis. Also, ist das alles nur ein Trend? Ja, es gibt einen Trend. Aber nein, es ist keine Einbildung. Wir müssen einfach besser unterscheiden und smarter vorgehen. Um das Thema zu verstehen, sortieren wir das Ganze einmal in drei einfache Schubladen. Die erste Schublade ist die Allergie. Sie ist wie ein Rauchmelder mit Sirenen. Eine Allergie ist eine Sofortreaktion. Du isst zum Beispiel eine Erdnuss und innerhalb von Minuten juckt dir der Hals. Du bekommst Quaddeln und sogar Atemnot. Das Immunsystem reagiert sofort und zwar eindeutig. Da gibt es keine Zweifel. Kein Vielleicht. Hier gilt es, strikt meiden, ärztlich abklären, manchmal ein Notfallset. Ende der Geschichte. Die zweite Schublade ist die Intoleranz. Das ist die Enzymsache. Das bekannteste Beispiel ist die Laktoseintoleranz. Wenn du Milch trinkst, brauchst du das Enzym Laktase, um den Milchzucker zu spalten. Fehlt es dir, landet der Zucker unverdaut im Darm und dort feiern die Bakterien eine Party. Es gärt, es bläht, es rumpst. Das ist alles nicht lebensgefährlich, aber es ist unangenehm. Und es ist auch kein Immunsystem-Drama, sondern schlicht ein Verdauungsproblem. Manche Menschen haben das genetisch, andere entwickeln es vorübergehend. Zum Beispiel nach einer Magen-Darm-Grippe oder in Zeiten hohen Stresses oder wenn die Darmschleimhaut geschwächt ist. Die dritte Schublade, das sind die Unverträglichkeiten. Das ist die Spätzünderin. Hier reden wir von Reaktionen, die oft erst Stunden oder Tage später auftreten. Das macht die Sache so knifflig. Du isst am Montag Pizza und am Mittwoch bekommst du Migräne. Wer bringt das sofort zusammen? Fast niemand. Die Symptome sind diffus. Kopfschmerzen, Hautprobleme, bleierne Müdigkeit, Gelenkschmerzen, Verdauungsprobleme und Libidoverlust, um nur einige zu nennen. Und jetzt kommen wir zu einer Frage, die ich total häufig in meiner Praxis höre. Warum vertrage ich etwas viele Jahre lang und dann plötzlich nicht mehr? Die Antwort lautet, weil sich viele Dinge aufsummieren. Stress zum Beispiel. Körperlicher wie seelischer Stress raubt deinem Körper Nährstoffe, schwächt die Schleimhaut und erhöht die Entzündungsbereitschaft. Medikamente und Antibiotika verändern dein Mikrobiom, die Enzymbildung und deine Darmbarriere. Infekte, Operationen oder Schlafmangel setzen zusätzliche Belastungen drauf. Ernährungswechsel können das fast zum Überlaufen bringen. Auf einmal isst du mehr gesunde Fermente, mehr gereiften Käse oder Nüsse und plötzlich hast du mehr Histamin, mehr Oxalat, mehr Lektine im Spiel. Und auch Alter und Hormonlage spielen eine Rolle, weil Enzymaktivitäten und Reparaturprozesse sich verändern im Alter. Übersetzt heißt das, dein Körper ist kein statischer Block. Er ist ein System in Bewegung. Wenn mehrere kleine Dinge zusammenkommen, kippt die Balance. Und dann werden harmlose Lebensmittel plötzlich zum Problem. Vorübergehend zumindest. Und damit du das Ganze besser verstehen kannst, möchte ich dir dazu drei Bilder mitgeben. Der Darm als Schallzentrale. Stell dir dein Darm wie ein Türsteher eines Clubs vor. Freunde dürfen rein, Feinde bleiben draußen. Funktioniert das System, geht's dir gut. Wird die Darmwand aber durchlässig, Stichwort Leaky Gut, dann rutschen Stoffe durch, die dort nicht hingehören. Dein Immunsystem geht auf Angriff. Die Folge Entzündung, mehr Durchlässigkeit, ein Teufelskreis. Und stell dir deinen Körper wie einen Computer vor. Solange nur ein paar Taps geöffnet sind, läuft alles flüssig. Öffnest du aber 50 Taps gleichzeitig, fängt er an zu hängen. Genau so ist auch dein Körper. Wenn ständig neue Belastungen dazukommen, fährt er nur noch im Notbetrieb. Erst wenn du unnötige Taps schließt, also Träger reduzierst, und gleichzeitig den Prozessor stärkst, durch Nährstoffe, Ruhe, Regeneration, kann er wieder normal arbeiten. Und das Bild vom Histamin als WhatsApp. Einzelne Nachrichten sind hilfreich. Histamin ist nämlich ein wichtiger Botenstoff. Aber wenn du auf einmal 500 Nachrichten gleichzeitig bekommst, dann herrscht Alarm. Dann hast du einen Flasch, Herzrasen, Juckreiz, Kopfschmerzen oder Schlafstörungen. Entscheidend sind drei Dinge. Wie viel Histamin entstellt im Körper selbst? Zum Beispiel durch Entzündung und Mastzellen. Wie viel Histamin kommt von außen? Zum Beispiel durch gereiften Käse, Rotwein, Fisch oder Fermente. Und wie gut baust du es ab? Also ob deine Enzyme wie die DAO oder deine Methylierung funktionieren. Und jetzt kommt der Knackpunkt. Stress klaut die Nährstoffe, zum Beispiel B-Vitamine, Magnesium und Aminosäuren, die du für den Aufbau brauchst. Zack! Und schon hast du ein Histamin-Problem. Zudem sei noch zu erwähnen, dass es auch Bakteriengruppen gibt, die in deinem Darm wohnen können, die lustig und heiter selbstständig Histamin produzieren können. Auch das kann das ganze System überfordern. Also man sieht wieder, auch hier kann das Problem im Darm liegen oder zumindest dort verstärkt werden. Und weil wir gerade bei Histamin sind, lass uns das kurz aber gründlich einordnen. Histamin ist kein Feind, sondern ein körpereigener Botenstoff, ein kleines Signalmolekül, das dein Körper aus der Aminosäure Histidin selbst herstellt. Es steckt vor allem in sogenannten Mastzellen und Basophilen, also Immunzellen, die wie kleine Alarmspeicher funktionieren. Wenn irgendwo etwas los ist, kleine Verletzung, ein Infekt, ein Stich einer Mücke oder eine echte Allergie, geben diese Zellen Histamin frei. Das hat dann eine ganz konkrete Aufgabe. Es erweitert die Blutgefäße, damit Abwehrzellen schneller zum Einsatzort kommen. Es macht die Gefäßwände ein bisschen durchlässiger, damit Nährstoffe und Immunzellen leichter durchkommen. Es regt im Magen die Säureproduktion an, damit du Eiweiße besser verdauen kannst. Und im Gehirn wirkt es sogar als Botenstoff der Wachheit und Aufmerksamkeit mitsteuert. Kurz, ohne Histamin wärst du träger in der Abwehr, schlechter in der Verdauung und müder im Kopf. Und warum reagieren dann manche Menschen so stark darauf? Naja, stell dir wieder die WhatsApp-Metapher vor. Ein paar Nachrichten sind sinnvoll, ein Dauerfeuer überfordert. Die Belastung kann von innen kommen, wenn Mastzellen leicht erregbar sind oder eine Entzündung im Körper da ist. Und sie kann von außen kommen durch histaminreiche oder langgelagerte Lebensmittel wie gereiften Käse, Salami, Rotwein, bestimmte Fischsorten, Fermente oder Reste, die zu lange im Kühlschrank gelegen haben. Das Entscheidende ist aber die Balance zwischen Last und Aufbau. Für den Aufbau gibt es zwei Hauptwege. Im Darm und im Blutstrom arbeitet vor allem das Enzym DAO, die Diaminoxidase. In den Körperzellen übernimmt sie eine zweite Schiene namens HNMT. DAO ist wie ein Türsteher an der Eingangstür, es fängt Histamin schon im Verdauungstrakt ab. HNMT ist eben der Hausmeister im Inneren, der überschüssiges Histamin innerhalb der Zellen neutralisiert. Beide Systeme brauchen Treibstoff. Für HNMT ist die Methylierung, also ein Stoffwechselprozess, der unter anderem von B-Vitaminen, Folat, B12, B6, Scholin und ausreichend Aminosäuren abhängt. DAO wiederum ist ein kupferhaltiges Enzym und arbeitet nur zuverlässig, wenn du insgesamt gut mit Nährstoffen versorgt bist. Wenn Stress, Schlafmangel, Infekte oder Medikamente dir diese Ressourcen nehmen, wird aus einer normalen Menge Histamin plötzlich zu viel und die typischen Beschwerden entstehen. Ganz wichtig und oft missverstanden, du kannst nicht gegen Histamin allergisch sein. Eine Allergie richtet sich immer gegen etwas Fremdes, meistens ein Eiweiß aus der Umwelt oder dem Essen, das das Immunsystem als Feind markiert und wogegen es Antikörper bildet. Bei klassischen Sofortreaktionen ist das der IgE-Antikörper. Histamin ist aber kein fremdes Eiweiß, sondern ein körpereigener Botenstoff, den du selbst herstellst und auch in kleinen Mengen ständig brauchst. Das, was viele landläufig Histaminallergie oder Intoleranz nennen, ist in aller Regel keins davon, sondern eine Histaminose, also ein Missverhältnis zwischen Histaminlast und Abbau. Oder eine sogenannte Pseudoallergische Reaktion, bei der gewisse Lebensmittel oder Zusatzstoffe Mastzellen direkt reizen und Histamin freisetzen, ohne dass Antikörper beteiligt sind. In beiden Fällen ist kein IgE gegen Histamin im Spiel, weshalb klassische Allergietests dann auch negativ sind. Das erklärt, warum Botenstoffe typische Symptome haben, aber beim Allergologen nichts Greifbares herauskommt. Es ist nicht die falsche Diagnose, sondern der falsche Mechanismus. Das heißt übersetzt, wenn deine Türen löchrig sind und gleichzeitig 500 WhatsApps reinknallen, ist nicht die Nachricht selbst böse, sondern das Timing und deine Kapazität, sie zu verarbeiten. Kommen wir jetzt zu den Tests. Allergien lassen sich mit IgE-Tests und Hauttests sehr gut nachweisen. Intoleranzen wie Laktose oder Fruktose klärst du über Atemtests. Aber bei Unverträglichkeiten wird das knifflig. Viele freiverkäufliche IgG-Tests messen nur, ob dein Immunsystem das Lebensmittel schon einmal gesehen hat. Und das ist wirklich blöd, denn es sind die Lebensmittel, die du eigentlich am meisten isst. Aber das heißt nicht automatisch, dass du sie nicht verträgst. Deshalb entstehen Paniklisten mit 40, 50 oder 80 verbotenen Lebensmitteln und am Ende bleiben Angst, Mangelernährung und sozialer Rückzug. Sinnvoller sind Tests, die zusätzlich ein Entzündungssignal messen. Also zum Beispiel die Komplementaktivierung. Das trennt fremd, aber egal von fremd und entzündlich. Und dadurch schrumpft die Liste auf ein paar wenige echte Trigger. Hierzu habe ich ein eindrückliches Beispiel. Eine Patientin, ansonsten fit und fast beschwerdefrei, hatte ständig hartnäckige Gelenkschmerzen. Ein Test mit Entzündungskomponente zeigte, dass sie auf Curcuma reagierte, und zwar entzündlich. Curcuma, das sie täglich als Supplement nahm, weil es angeblich anti-entzündlich wirken sollte. Nachdem sie es abgesetzt hatte, verschwanden auch die Gelenkschmerzen. Die Lektion daraus? Nicht das Etikett entscheidet, sondern dein Immunsystem. Lass uns jetzt den alltagstauglichen Zwölf-Wochen-Fahrplan anschauen. Phase 0 beginnt heute, und zwar sofort. Nimm dir 10 Minuten für einen Mini-Symptom-Check. Schreibe auf einen Zettel oder dein Handy eine Skala von 1 bis 10, wobei 10 sehr schlimm ist. Bewerte deine Energie, deinen Schlaf, deinen Bauch, deine Schmerzen, deine Haut, deine Stimmung und vielleicht auch Herzrasen oder Unruhe. Schreib einfach alles auf, was dir gerade einfällt, was dich stört. Notiere außerdem drei Hauptziele, zum Beispiel, ich möchte einen klaren Kopf bekommen. Ich möchte weniger Bauchweh haben. Oder ich möchte besser schlafen. Warum das so wichtig ist? Weil wir Fortschritte sonst vergessen. In sechs Wochen wirst du es mir danken. Ein gutes Beispiel dazu ist, in der Praxis notiere ich jede kleine Beschwerde des Patienten. Wenn wir uns dann wiedersehen zum Kontrolltermin, heißt es ganz häufig, ja stimmt, das habe ich nicht mehr. Nee, das ist auch besser geworden. Oder das ist auch weg. Deshalb ist es so wichtig, sich solche Dinge aufzuschreiben, um dann nach einigen Wochen nachzuschauen, sind sie dennoch da. Kommen wir zur Phase 1. Also die ersten ein bis zwei Wochen stehen unter dem Motto aufräumen ohne Ersatzfalle. Das Ziel ist es, Ruhe ins System zu bringen, ohne dass du in ein Nährstoffloch fällst. Dafür lässt du zwei große Player gleichzeitig weg. Gluten und Milchprodukte. Nicht laktosefreie Milch, sondern wirklich alle Milchprodukte. Und warum gleichzeitig? Weil dein Immunsystem sonst die Reizlast hin und her schiebt. Wichtig ist, vermeide ultraverarbeitete Ersatzprodukte. Glutenfreie Fertigpizza, ultrahaltbare Brote oder veganen Käse mit zu vielen Zusatzstoffen. Das ist nicht der Weg. Dreh einfach die Packungen um und wenn du beim dritten Wort auf der Zutatenliste schon denkst, hä, was ist das? Dann leg es zurück. Stattdessen setze auf echte Lebensmittel, Proteine wie Fisch, Huhn und Rind aus guter Haltung, Eier, sofern du sie verträgst oder gut zubereitete Hülsenfrüchte. Als Beilage Kartoffeln, Reis, Quinoa, Buchweizen. Gemüse und Obst möglichst bunt und frisch. Aber wenn du Histamin oder Foodmaps im Verdacht hast, dann wähle bekömmliche Varianten wie geschälte und entkernte Zucchini, Karotten, Gurken oder Blaubeeren. Für Fette eignen sich Olivenöl, Avocado, Kokosöl oder eine Handvoll Nüsse und Samen, ebenfalls abhängig von deiner Verträglichkeit. In der Küche gilt frisches Trumpf, gerade bei Histamin. Alle Reste solltest du zügig kühlen und portionsweise einfrieren. Hackfleisch oder Fisch sehr frisch kaufen und sofort verarbeiten. Fermente, Rotwein und gereiften Käse in dieser Phase lieber mal pausieren. Und denk daran, dein Essritual ist der billigste Verdauungsbooster der Welt. Iss langsam und kaue 20-30 Mal, nimm Bitterstoffe vor dem Essen oder einfach einen Schluck Zitronenwasser. Und mach vor dem ersten Bissen einen Atemzug. Jetzt ist Essenszeit. Schau dir dazu gerne meine Folge mit den 7 Verdauungssünden an. Hier kannst du lernen, sie zu vermeiden und allgemein bei der Verdauung schon viel zu verbessern. Die Mini-Zusammenfassung dieser ersten Phase lautet, erst einmal beruhigen, nicht perfektionieren. Echte Lebensmittel, frische Lebensmittel und vor allem gut kauen. Kommen wir zur Phase 2, also Woche 3 bis 8. Hier geht es um Beruhigen und Aufbauen. Und zwar gleichzeitig. Weglassen beruhigt, aber nur Aufbauen heilt. Fülle deine Nährstoffspeicher auf. Für die DAO, für die Methylierung und für die Barriere brauchst du B-Vitamine, Magnesium, Zink, hochwertiges Protein, Aminosäuren und Omega-3-Fettsäuren. Viel buntes Gemüse und Obst, so wie du es verträgst. Und ganz wichtig, genug Kalorien. Hungern plus Stress ist eine schlechte Kombination. Senke deinen Stress, dann baut dein Körper gar nicht erst ab. Dreimal am Tag eine kleine Atemübung reicht schon. Zum Beispiel 5 Sekunden einatmen, 5 Sekunden halten, 5 Sekunden ausatmen. Gehe 10 Minuten nach dem Essen spazieren. Das hilft Blutzucker, Vagusnerv und Entspannung. Und sorge für gute Schlafhygiene. Feste Bettgehzeiten, eine Stunde vor dem Schlafen keinen Bildschirm mehr und halte dein Schlafzimmer kühl und dunkel. Wenn Histamin für dich ein Thema ist, zum Beispiel, wenn du abends oft Flasch-, Herzrasen-, Kopfschmerzen- oder Juckreiz bekommst, dann ist in dieser Zeit Histamin ärmer. Das heißt frisch, weniger gereift und gelagert, Reste einfrieren. Aber wichtig, das ist kein für immer, sondern nur eine Übergangsstrategie, um deine Kapazitäten zu erhöhen. Auch deine Verdauung kannst du sanft unterstützen. Ein bis zwei Teelöffel Apfelessig in etwas Wasser vor dem Essen oder Bittertropfen regen die Verdauung an. Das solltest du ja schon in Phase 1 kombinieren. Wenn deine Verdauung träge wirkt, können für ein bis zwei Wochen auch leichte Enzympräparate helfen. Das am besten mit einem Profi besprechen. Und denk daran, Bewegung schlägt Pillen. Schon 15 Minuten lockeres Gehen helfen enorm. Führe deinen Symptom-Tracker weiter. Trage zweimal pro Woche deine Skalen ein und notiere einen Satz. Was war diese Woche besser? So siehst du die Fortschritte. Die Mini-Zusammenfassung von Phase 2 lautet Weglassen beruhigt, Aufbauen heilt. Beides gleichzeitig ist die Abkürzung. Kommen wir jetzt zu Phase 3, also in Woche 9 bis 12. Hier kommt die Re-Introduction. Zurück zur Freiheit. Das Ziel ist, die Liste zu verkürzen und dein Leben wieder zu erweitern. Teste ein Lebensmittel pro Woche. Am ersten Tag eine kleine Portion, am dritten Tag eine normale Portion. Beobachte 72 Stunden lang deine Skalen. Bleibt alles ruhig, dann kommt das Lebensmittel zurück in die Ernährung. Gibt es eine Reaktion, dann pausierst du es für 4 bis 6 Wochen und testest später erneut. Ein Tipp? Starte mit Lebensmitteln, die du besonders liebst und oft brauchst. So holst du dir deine Lebensqualität schnell zurück. Und wichtig! Wenn etwas immer wieder triggert, akzeptiere es fürs Erste. Lebensqualität entsteht nicht durch Sturheit, sondern durch Weisheit im Timing. Zudem wäre es super wichtig in dieser Zeit, sich einen Therapeuten zu suchen, mit dem man den Darm in Ordnung bringen kann. Hierzu werde ich aber auch noch einige Podcast-Folgen machen. So, und jetzt ganz konkret. Was esse ich denn eigentlich in dieser Zeit? Ein einfacher, verträglicher Tagesplan könnte so aussehen. Zum Frühstück ein warmer Jesebrei mit Heidelbeeren, Zimt und einem Esslöffel Mandelmus und dazu einen Kräutertee. Zum Mittagessen gedämpfter Lachs, Kartoffeln mit Olivenöl, gedünstete Zucchini, geschält und entkernt und etwas Petersilie. Als Snack eine Reiswaffel mit Avocado, Salz und Zitronensaft oder Blaubeeren mit einer Handvoll Kürbiskerne. Zum Abendessen Hähnchen aus dem Ofen mit Karotten und Pastinaken. Dazu ein kleiner Rucola-Salat mit Olivenöl. Und zu trinken Wasser oder Kräutertee. Abends möglichst alkoholfrei als Histaminpuffer. Auch diese drei Meal-Prep-Hacks helfen Dir. Koche doppelt und friere Portionen ein. Halte drei Proteinquellen griffbereit, z.B. gekochte Hähnchenbrust, tiefgekühltes Lachsfilet und hartgekochte Eier, wenn Du sie verträgst. Und halte Soßen simpel. Olivenöl, Zitrone, Salz und Kräuter. Ein wichtiger Sicherheitshinweis, den muss ich hier noch betonen. Akute Symptome wie Atemnot, Schwellungen im Gesicht oder Hals, Kreislaufkollaps oder großflächige Quaddeln nach dem Essen sind Notfälle und müssen sofort ärztlich abgeklärt werden. Hier geht es nicht um ein Weglassen oder Symptom-Tracker, sondern um Sicherheit. Allergien sind ein anderes Spielfeld und müssen strikt gemieden und mit Notfallset abgesichert werden. Lass uns zum Abschluss noch über typische Stolpersteine sprechen. Viele Menschen essen irgendwann nur noch fünf sichere Lebensmittel. Das führt fast immer zu Mangel und oft zu neuen Unverträglichkeiten. Die Lösung? Parallel aufbauen und die Vielfalt schrittweise wieder zurückholen. Andere denken, Glutenfrei ist automatisch gesund. Nein, eine glutenfreie Fertigpizza mit neun Zusatzstoffen ist nicht gesund. Die Lösung? Zutatenliste checken. Echte Lebensmittel schlagen Etikettenjagd. Und wieder andere sagen, ich habe negative Tests, also passt alles. Das kann heißen, dass dieser Mechanismus nicht gegriffen hat. Die Lösung? Die eigene Symptomlogik ernst nehmen und gegebenenfalls Tests mit Entzündungsmarker nutzen. Und ein letzter Klassiker? Es bringt nichts und dann wird alles hingeworfen. Doch Heilung ist kein linearer Prozess, sondern ein Auf und Ab. Wichtig ist, kleine Fortschritte zu sehen und dran zu bleiben. Fassen wir zusammen. Unverträglichkeiten sind weder Mode noch Einbildung. Sie sind echte Signale deines Körpers. Entscheidend ist, Unterschiede zu erkennen, Belastungen zu reduzieren und Schritt für Schritt wieder Vertrauen ins Essen zu gewinnen. Damit sind wir am Ende dieser Folge. Wir haben heute gesehen, wie man Allergie, Intoleranz und Unverträglichkeit unterscheiden kann, wie Stress und Nährstoffe hineinspielen und wie Du Dir in einem 12-Wochen-Plan Klarheit verschaffst. Und in der nächsten Folge sprechen wir über ein Thema, das für viele Frauen ein absoluter Gamechanger ist. Sowohl dann, wenn Du Dir ein Kind wünschst, als auch dann, wenn Du gerade relativ sicher nicht schwanger werden möchtest. Es geht um ein Signal Deines Körpers, das Du jeden Morgen ganz einfach messen kannst und das Dir unglaublich viel über Deinen Zyklus verrät. Die Basaltemperatur. Wir schauen uns an, wie Du damit nicht nur Deinen Eisprung erkennen kannst, sondern auch, warum Apps alleine oft nicht zuverlässig sind. Du wirst verstehen, warum Deine Temperatur wie ein kleiner Kompass durch Deinen Zyklus funktioniert und wie sie Dir dabei hilft, entweder schwanger zu werden oder ganz im Gegenteil eine hormonefreie und erstaunlich sichere Verhütungsmethode anzuwenden. Am Ende der nächsten Folge wirst Du sagen, wow, mein Körper hat mir das eigentlich die ganze Zeit schon gezeigt. Ich musste nur lernen, seine Sprache zu verstehen. Also bleib unbedingt dran, es wird wieder spannend. Und bis dahin, pass gut auf Dich auf und vergiss nicht, Dein Körper ist cleverer, als Du denkst. Danke, dass Du heute bei Gesundheitswissen to go wieder dabei warst. Hier bleibt es klar, verständlich und immer für Dich. Wenn Dir die Folge gefallen hat, abonniere den Podcast und teile ihn mit jemandem, dem er helfen könnte. Denk daran, Deine Gesundheit beginnt im Zentrum, bei Dir. Bis zur nächsten Folge.